Die Dresdner Tourismuswirtschaft und die Folgen der Coronapandemie - Teil 3: Kongresse, Tagungen, Firmenveranstaltungen (MICE)
Von der Krise sind neben Restaurants, Hotels, Kultureinrichtungen und Museen auch die Agenturen betroffen, die mit der Durchführung von großen Firmenveranstaltungen, Tagungen und Kongresse den Standort Dresden weltweit bekannter und für die Teilnehmer dieser Veranstaltungen attraktiv gestalten. Sie sind eine wichtige Schnittstelle für Gästeführer, Künstler, Eventlocations, Hotels, Restaurants und Museen. Die Organisation solcher Veranstaltungen erfordert einen hohen und langfristigen Planaungsaufwand. Die coronabedingten Absagen bzw. Verlegungen der Veranstaltungen in die Zukunft bedeuten für die Agenturen einen mehrfachen Aufwand. Konzepte müssen neu durchdacht, Verfügbarkeiten der Leistungsträger neu angefragt werden, der Arbeitsprozess beginnt von vorn.
Frau Susan Uhlemann, eine der Geschäftsführerinnen der FUCHS Event + Incentive GmbH in Dresden bringt die Situation der Brache treffend auf den Punkt. „Die Politik muss wahrnehmen, dass auch wir betroffen sind, selbst wenn wir grundsätzlich weiter arbeiten und viel damit zu tun haben, unsere Kunden zu beraten, bei der Stange zu halten und auch Hygienekonzepte zu erstellen. Aber unser Kerngeschäft, die Organisation und Durchführung von Firmenveranstaltungen als Rundumpaket mit Übernachtungen, Verpflegung und kulturellen Bausteinen wie Museumsbesuchen, ist komplett zum Erliegen ge-kommen. Uns und unseren Mitarbeitern, unseren Partnern und Kunden fehlen Perspektiven, wann und vor allem unter welchen Bedingungen wir wieder einsteigen können. Dass das in einer Pandemie schwer vorherzusagen ist, ist logisch. Aber wir haben aktuell keinerlei Entscheidungsgrundlagen und hangeln uns von einer Verschiebung oder Absage zur nächsten. Wir schieben offene Angebote vor uns her und erhalten derzeit keine Neuanfragen. Veranstaltungen lassen sich auch nicht von heute auf morgen umsetzen. Natürlich sitzen wir nicht untätig rum, haben unser Leistungsangebot angepasst und neue Veranstaltungsformate entwickelt. Aber wenn wir auch noch so flexibel und kreativ sind, irgendwann zermürbt es uns, unsere Mitarbeiter und Kunden.“