Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den deutschen Tourismus - Teil 2
Über das Magazin „Reiseland Sachsen“ des Landestourismusverbandes Sachsen e.V. wurden wir auf eine Studie der dwif-Consulting GmbH aufmerksam. Die dwif-Consulting GmbH stellt über ihren Infopool in regelmäßigen Abständen wertvolle und hilfreiche Informationen und Praxisleitfäden für Tourismusbranche und einer breiten interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Umsatzausfälle der Freizeitwirtschaft
Die Freizeitwirtschaft ist eine der durch die Coronakriese am härtesten betroffenen Branchen. Die von der dwif-Consulting GmbH, im Rahmen des Sparkassen-Tourismusbarometers, Anfang Dezember 2020 veröffentlichte Umfrage stellt die Besucherzahlen von 2019 und 2019 gegenüber.
Der gesamte Besucherrückgang beträgt lt. dieser Umfrage im Mittel -41,1%. Besonders stark war der Rückgang im April (-96,0%), dicht gefolgt vom Dezember (-95,7%) und dem November (-90,0%). Die für die Branche besten Monate waren der Januar (+9,4%), der Februar (+0,2%) und der Juli (-17,9%).
Im nächsten Schritt schlüsselt die Umfrage den Rückgang für die einzelnen Branchen innerhalb der Freitzeitwirtschaft auf. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Saisonbetriebe vom zweiten Lockdown nur gering beeinträchtigt waren. Das trifft insbesondere auf Outdoor-Einrichtungen, Landschaftsattraktionen (-6,1%) sowie Zoos/ Tierparks (-18,2%) zu. Über den Durchschnitt von -41,1% liegen in aufsteigender Reihenfolge: Kirchen (-42,2%), Burgen & Schlösser (-43,3%), Museen & Ausstellungen (-51,3%), Erlebnisbäder & Thermen (-57,8%), Denkmäler & historische Bauwerke (-59,0%). Mit Abstand auf dem letzten Platz liegen die Stadtführungen, die einen Besucherrückgang von -70,9% zu verzeichnen hatten.
Weitere Ergebnisse der Studie sind:
- jeder 5. Freizeiteinrichtung ist in Ihrer Existenz bedroht
- 45 Prozent der befragten Einrichtungen gaben an Hilfsprogramme in Anspruch genommen zu haben
- mehr als die Hälfte musste aufgrund der Coronapandemie ihre geplanten Investitionen verschieben oder ganz streichen.
Erwartungen an den Re-Start:
- Sehenswürdigkeiten/Kulturangebote mit langsamer Regeneration werden keinen starken Andrang zu verzeichnen haben, was u.a. an den weiterhin bestehenden Besucherbeschränkungen liegen wird.
- Veranstaltungen/ Aufführungen werden auch nach dem Re Start noch über einen langen Zeitraum hinweg ein unterdurchschnittliches Besucheraufkommen zu verzeichnen haben (durch Beschränkungen, Vorlauf für Planungen etc.)
- Outdoor Aktivitäten waren während der Lockdowns oft die einzige Möglichkeit für Ausflüge. In der ersten Phase werden die Besucherzahlen überdurchschnittlich stark ansteigen
- Die Gastronomie rechnet mit einer schneller Regenerationsphase und in den ersten Wochen mit einer leichten Überkompensation der Gästezahlen.
- Für das Shopping wird ebenfalls mit einer schnellen Regeneration allerdings ohne Überkompensation gerechnet